Berlin: Der Gesamtverband textil+mode begrüßt die Entscheidung der EU-Finanzminister, die Zollfreigrenze von 150 Euro für Paketsendungen abzuschaffen.
Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie: „Gut so – endlich handelt die EU. Seit über drei Jahren setzen wir uns für einfach umzusetzende Vorschläge für einen fairen Wettbewerb im Onlinehandel ein. Die Zollfreigrenze ist ein wesentlicher Baustein, der jetzt angepackt werden muss. Wir können nicht bis Mitte 2028 warten – dem von Finanzminister Klingbeil und seinen EU-Kollegen verkündeten Datum. Wir brauchen wirksame Abhilfe jetzt!“
Allein in Deutschland erreichen uns täglich rund 400 000 Pakete aus China – meist Ultra-Fast-Fashion-Produkte, die häufig gesetzliche Anforderungen unterlaufen, deren Einhaltung bei heimischen Unternehmen streng kontrolliert wird. Jeder weitere Tag, an dem diese Praxis ungebremst anhält, fügt der europäischen Industrie erheblichen Schaden zu.
Der Gesamtverband textil+mode begrüßt deshalb ausdrücklich, dass die EU bereits an einer Interimslösung arbeitet, die die Zollfreigrenze bereits ab nächstem Jahr aufheben würde. Uwe Mazura: „Deutschland muss hier vorangehen und in Brüssel auf eine möglichst zeitnahe Regelung drängen.“
Weitere Schritte dringend erforderlich
Die Abschaffung der 150-Euro-Grenze allein reicht jedoch nicht aus. Deshalb erneuert der Gesamtverband textil+mode seine Forderung, unverzüglich eine Verpflichtung einzuführen, wonach alle Hersteller aus Drittstaaten einen rechtlich verantwortlichen Bevollmächtigten innerhalb der EU benennen müssen. Das wäre ein weiterer wirksamer Schritt gegen rechtlich fragwürdige und potenziell gefährliche Billigimporte.
Positionspapier „Für einen fairen Wettbewerb im Onlinehandel“
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